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Piotr Filipkowski

Abstract

Die elementare Konzentrationslager-Demografie zeigt uns, dass die Inhaftierung in den Lagern des KZ-Systems Mauthausen-Gusen die Erfahrung von Zehntausenden von Polen war. Die meisten von ihnen befanden sich in Gusen, wo sie lange Zeit die größte nationale Häftlingsgruppe darstellten. Wichtiger als diese quantitative Perspektive war jedoch der ausgeprägte Gemeinschaftssinn der Lagererfahrung dieser Gruppe. Von unten gepflegt, aber auch auf verschiedene Weise institutionalisiert – einschließlich der Rituale des offiziellen, staatlichen Gedenkens – bestand sie mehrere Jahrzehnte nach dem Krieg, bis zum Lebensende der letzten polnischen Überlebenden. In den letzten Jahren ist dieses biografische und soziale Gedächtnis zum Gegenstand einer intensiven staatlichen Geschichtspolitik geworden – selektiv, ausgerichtet auf das Gedenken an Gusen als „das Vernichtungslager für polnische Intelligenz“, und seine Aufnahme in den Kanon des polnischen kulturellen Gedächtnisses. Die Frage nach der Rolle des Gusen Memorials in diesem Prozess bleibt offen.


DOI: https://www.doi.org/10.57820/mm.comments.2022.05

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