SS-Siedlung Mauthausen – Ein Überblick. „Sippengemeinschaft“ privilegierter Funktionsgruppen neben dem Konzentrationslager?
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Abstract
Als am 20. Juni 1947 die Gebäude des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen durch den Oberbefehlshaber der Sowjettruppen in das Eigentum der Republik Österreich übergeben wurden, gehörten dazu auch elf Doppelwohnhäuser und eine „Kommandantenvilla“ der ehemaligen SS-Siedlung. Diese war inzwischen nach dem im KZ Mauthausen ermordeten österreichischen Widerstandskämpfer Richard Bernaschek benannt worden. Die Rückgabe markiert den Beginn der Erforschung des ehemaligen Lagergeländes und seiner Entwicklung als Gedenkstätte. Die Wohnhäuser, in denen Mitglieder der Lagerführung und weitere SS-Angehörige zusammen mit ihren Familien lebten, gingen in Privatbesitz über und werden seitdem kontinuierlich modernisiert und umgebaut. Sie erfuhren nur eine geringe Beachtung durch die Wissenschaft. So war bisher nicht bekannt, wer bis 1945 in den Häusern lebte. Als erstes Zwischenergebnis eines privaten Forschungsprojekts zu Familienbiografien im Nationalsozialismus sollen in diesem Aufsatz Antworten auf folgende Fragen gegeben werden: Wer waren die Bewohner*innen der SS-Siedlung? Warum wohnten sie dort? Was bekamen sie von der Gewalt in und um das Konzentrationslager mit?