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Christian Dürr

Abstract

Das Konzentrationslager Gusen, errichtet ab Ende 1939 und bestehend aus den Lagerteilen Gusen I, II und III, war ein Zweiglager des KZ Mauthausen und mit insgesamt über 70.000 Häftlingen phasenweise das größte Konzentrationslager auf österreichischem Gebiet. Die Gefangenen mussten zunächst im Lageraufbau und in den Steinbrüchen Zwangsarbeit leisten. Ab 1943 wurden sie vermehrt in der Rüstungsindustrie eingesetzt. Ab Anfang 1944 mussten Häftlinge im benachbarten St. Georgen eine rund 8 Kilometer lange Stollenanlage mit dem Tarnnamen „Bergkristall“ bzw. „Esche II“ errichten, welche für die Produktion von Bauteilen des Messerschmitt-Strahlenflugzeug Me 262 vorgesehen war. Mehr als 8.000 Häftlinge kamen beim Bau dieser Anlage ums Leben.


In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Hypothesen in Umlauf gebracht, die nahelegen sollen, dass die Geschichte des KZ Gusen – insbesondere jene der Stollenanlage „Bergkristall“ – aufgrund neuer Dokumentenfunde und anderer Indizien „neu geschrieben“ werden müsse. Der vorliegende Text setzt sich zum Ziel, die in dieser medial geführten Debatte aufgeworfenen Hypothesen zusammenfassend darzustellen und sie auf Basis des Forschungsstandes zu Gusen zu diskutieren. Ebenso werden die Art der Argumentation und die damit verbundenen rhetorisch-diskursiven Strategien kritisch analysiert. Er versucht dabei aufzuzeigen, dass manche der vorgebrachten Argumentationsweisen verschwörungstheoretische Merkmale aufweisen.


DOI: https://doi.org/10.57820/mm.comments.2022.03

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