KZ-Zwangsarbeit für eine rationelle Rüstungsproduktion im Luftkrieg. Neue Dokumente zur Genese der unterirdischen Flugzeugfabrik „Esche II“ („Bergkristall“) der Messerschmitt GmbH Regensburg in St. Georgen an der Gusen.
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Abstract
Im Imperial War Museum archivierte Aktenbestände der Firma Messerschmitt enthalten einige bisher in der Forschung nicht beachtete Schlüsseldokumente zur Genese der 1944/45 durch Zwangsarbeit von Tausenden Häftlingen des Konzentrationslagers Gusen errichteten unterirdischen Fabrik mit dem Tarnnamen „Esche II“ bzw. „Bergkristall“ in St. Georgen an der Gusen, die der Produktion des Düsenjagdflugzeuges Me 262 dienen sollte. Deutlicher als bisher bekannt wird die von Anfang an bestehende enge Kooperation zwischen dem Reichsluftfahrtministerium, der Firma Messerschmitt, der SS und dem für die Planung und Durchführung zuständigen Wiener Ingenieurbüro Fiebinger bei der Realisierung dieses auf rationelle Produktion bei maximalem Schutz vor Luftangriffen ausgerichteten Projektes. Die Stollenanlage in St. Georgen war im Frühjahr 1945 der am weitesten ausgebaute und größte tatsächlich in Betrieb genommene unterirdische Produktionsstandort von Messerschmitt.